Dienstag, 7. April 2009

Schröder - Abstieg mit 65

Heute hat er also Geburtstag, der letzte Emporkömmling der alten Arbeiterklasse, lebendes, mahlendes Mahnmahl für die Idee, mit Energie, den richtigen Idealen und hart erworbener Bildungsgüter den Sprung in allerhöchste Kreise zu schaffen und von dort aus die schlechte Gesellschaft in eine gute und gerechte zu transformieren. Oder war das nicht etwa die Idee?

Die Gefahr, daß sich jemand über den zweiten Bildungsweg in die vermeintlichen Eliten ( die aber jetzt nur noch besitzstandwahrende, forschrittshemmende Verteilungsautokraten sind, also mitnichten diesen Titel verdienen) dürfte sich in den letzten zwei Jahrzenten doch sehr verringert haben. Gerade Herr Schröder hat sich in der Versiegelung der sozialen Schichten sehr verdient gemacht - heute ist die Behauptung vom "Aufstieg durch Bildung" doch nur die Karrotte die dem dummen Esel Volk hingehalten wird, auf das er den verdammten Karren noch ein wenig schneller ziehe.
Wegweisend immerhin die Grandezza, mit der er die SPD als erste große Volkspartei in den Abgrund geschubst hat und bewundernswert auch der Mut, ein Drittel der Bevölkerung von der fairen Teilnahme am Wirtschaftsleben auszuschließen und sich danach darüber zu wundern, doch von denen tatsächlich nicht mehr gewählt zu werden.
An ihm ließ sich erstmals und auf eine peinliche Art und Weise offensichtlich genau ablesen, wie Machterwerb, Status und rücksichtslose Abzockerei in unserem System funktionieren und das man, sollte man noch fossilen Begrifflichkeiten wie "ehrliche Arbeit" oder sogar "von den eigenen Händen leben", sofort und gründlich einpacken konnte.
Also entweder die verbleibende Kohle flugs bei den Lehmann Brothers in froher Hoffnung auf Mörderrenditen plaziert, oder zügig bei einer der zahlreichen Zeitarbeitfirmen angeheuert, um deren Interessen sich ja mittlerweile überaus rührend ein ehmaliger Arbeitsminister der SPD kümmert.
Während aus jemandem wie Heiner Geißler am Ende wenigstens doch noch so etwas wie ein netter alter Sack geworden ist, ist der Schröder immer noch abonniert auf die Rolle des polterig-pöbeligen Machertypen; und das ist ja wirklich nur eine Rolle mit schlechtem Schauspiel in einem schlechten Schauspiel - entscheidend sind ja immer die Ränkespiele hinter der Bühne.
Kein Stil - Halts Maul - Basta!